A.M.E.S. – „POSTMORTEM RITES“
A.M.E.S. machen mit ihrem
ersten Album genau da weiter, wo sie vor Jahren mit „God’s sign under suffering
souls" aufgehört hatten. Eine brachiale Mischung aus Death und Thrash Metal
wird auch auf diesem Neun Tracker geboten. Die gesamte Ausrichtung der Songs
scheint etwas moderner geworden zu sein. Allerdings ist auch eine größere
Variabilität unverkennbar. So wie der Thrash Metal Anteil mal in der Alten
Schule, mal „neumodisch" daher gerauscht kommt, macht das Todesblei
bemerkenswerte Trips zwischen beiden Fixpunkten. Die Mischung macht’s auch
hier. Und A.M.E.S. haben den Dreh raus, über die gesamte Spielzeit ein fast
gleich bleibend hohes Niveau zu halten. Auch wenn sich kein unbedingter Hammer
finden lässt, so setzen sich die meisten Songs schnell im Ohr fest. Dann lassen
sich auch einige kurze Hänger inmitten der Tracks und die starke Festlegung auf
mittelschnelles Geböller leicht verschmerzen. Die durchweg düstere Atmosphäre
des Albums wird damit gepusht, noch öfter ein paar, zumindest aber längere Blast-Passagen
würden mehr Höhepunkte schaffen. Trotzdem gibt es einiges an Raffinessen zu
entdecken, die die Band mit scheinbar leichthändiger Technik in ihre Stücke
einbaut. Ein Brecher wie das an Bolt Thrower erinnernde „Dissolving out"
oder ein abwechslungsreich polterndes Thrash-Stück wie „New death" alleine
rechtfertigen zwar keine Empfehlung, aber A.M.E.S. haben ja noch einiges mehr
zu bieten. „Lost sons of soul-aristocrat" etwa, das viel harsche Dynamik
bietet. Oder das wild drauflos hämmernde „Land of the dead" und „Soul,
flesh, sin" mit seinem einprägsamen Refrain. Das eröffnende „Kinds of
dying" ist mir dagegen etwas zu breit ausgewalzt. „Hands of plaguer"
erscheint gegenüber den anderen Tracks flach. Ob man die Scheibe nun unbedingt
haben muss, kann natürlich nur jeder für sich entscheiden. Die geforderten zehn
Euronen (all incl.) sollten kein Kriterium darstellen. Wer noch Zweifel hegt,
kann sich auf der Homepage jede Menge alter Songs (unter anderem das komplette
erste Demo „Demise") runterladen oder sich auf der MySpace-Seite der Band
„Murder" und „13.5 grains" vom Album anhören. ( MICHA )
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